EDITORIAL

Seilschaft, Vetternwirtschaft, Volkswirtschaft?


Klüngel, Protektion, Parteiwirtschaft. Namen gibt es viele für das Phänomen, das wohl alle menschlichen Gesellschaften durchdringt. Die Rede ist von persönlichen Netzwerken.
Wo immer im öffentlichen Leben Netzwerke funktionieren, gibt es ein ständiges Geben und Nehmen. Unbequem ist für viele oft das Geben, bedenklich mag es sogar ein, wenn das Tauschgeschäft die Politik bestimmt. Doch alle Sorgen sind umsonst, denn Dankbarkeit, Ritterlichkeit, Standhaftigkeit und Freundschaft sind die Maxime und Eckpfeiler der politischen Beratung. Das sagt zumindest Moritz Hunzinger, Deutschlands wohl bekanntester PR-Berater. Gegenwart-Redakteurin Greta Taubert ist der Sache auf den Grund gegangen und traf den Berater in Jena.
 
Wer Teil eines Netzwerkes ist, ist an mindestens zwei Stellen mit dem Rest verbunden.
Es reicht nicht, nur jemanden zu kennen, der jemanden kennt. Man selbst muss für andere interessant genug sein, um weiterempfohlen zu werden. Das weiß Claudius Rosenthal, der selbst Kopf eines Netzwerkes ist. Als Leiter der Journalisten-Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung machen seine Stipendiaten nicht nur Dienst nach Vorschrift. Wer gefördert werden will, muss selbst eine Menge mitbringen. Und darf dann von den Kontakten profitieren, die die Stiftung weltweit hat.

Aber: Die Gegenwart stellt auch Netzwerke abseits des "networking" vor. So portraitiert Gegenwart-Redakteur Stephan Isernhagen zwei Menschen, die den 17. Juni 1953 miterlebt haben - und dann getrennt aufgewachsen sind. Der eine im Osten, der andere im Westen.
Aus dem krisengeschüttelten Argentinien berichtet Redakteur Thomas Kliegel über die guten Chancen Carlos Menems, wieder Präsident zu werden, obwohl viele in ihm den Hauptverantwortlichen für die schwere Wirtschaftskrise des Landes sehen.
Marc Lauterfeld führt nach Düsseldorf, wo zwischen dem Energielieferanten E.ON und der
Kunststiftung Ehrenhof ein neuartiges öffentlich-privates Netzwerk geschaffen wurde.

Die Gegenwart hat auch selbst ein Netzwerk gebildet. So kooperiert das Online-Magazin seit dieser Ausgabe mit "wortwende.de", dem Magazin für jugendlichen Leichtsinn und erwachsene Ansichten. Wo immer sich die Themen der beiden Magazine ergänzen, wird verlinkt. Den Anfang macht der Beitrag "PR-Strategen inszenieren den Krieg" von Wortwende-Chefredakteur Sebastian Wenzel.

Die Gegenwart ist ein Printmagazin, das nur online erscheint. Zehn Mal im Jahr, jeweils zu einem Schwerpunktthema, für das es Zeit braucht. Und obwohl das Magazin bereits
1998 gegründet wurde, wird Ihnen unser Titel neu sein. Bislang hieß das Magazin "bb-world.com". Nach über einem Jahr Pause und mit neuem Konzept, zeitgemäßem Layout und neuem Anspruch ausgestattet, geht die Gegenwart in die nächste Runde.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.



Ihr
Björn Brückerhoff



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AUSGABE 31
SCHWERPUNKT NETZWERKE




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EDITORIAL VON BJÖRN BRÜCKERHOFF
"WIR SIND ANSTÄNDIGE KERLE"
MORITZ HUNZINGER IM GESPRÄCH
SOZIALES KAPITAL UND SEINE RENDITE
ARGENTINIEN AM SCHEIDEWEG
NETZWERK + KULTUR = PPP
GOOGLE NEWS - MEDIALES WUNDERPRODUKT?
GETEILTES LEID IST HALBES LEID, ODER?
"KIRCH MEDIA"
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